Psychosoziale Beratung

Was sind die Ziele der psychosozialen Beratung (Lebensberatung)

Die psychosoziale Lebensberatung – oft auch als psychologische Beratung bezeichnet – ist in Österreich ein gesetzlich geregelter Beruf innerhalb des Gewerbes der Lebens- und Sozialberatung.

Es handelt sich hierbei nicht um eine psychotherapeutische Behandlung, sondern um eine professionelle Beratung für Menschen, die in bestimmten Lebenssituationen Unterstützung suchen. Lebensberater sind professionell ausgebildete Experten, die für mehr Lebensqualität sorgen.

Psychologische Gesundheitsvorsorge ist ein wichtiger und anerkannter Teil unserer Gesellschaft. Jeder kann in der Arbeit mit einem Lebensberater für sich Sinn, Freude und Glück erarbeiten.

Die Ziele der psychosozialen Lebensberatung sind:

• Selbsthilfe fördern: Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.

• Krisenbewältigung: Hilfe bei der Bewältigung von aktuellen Lebenskrisen wie Trennung, Jobverlust oder andere Schicksalsschläge.

• Entscheidungshilfe bieten: Unterstützung bei Entscheidungsfindungsprozessen, sei es im beruflichen Kontext, in der Partnerschaft oder in anderen Lebensbereichen.

• Persönliche Entwicklung fördern: Menschen dabei zu helfen, ihre eigenen Stärken und Potenziale zu erkennen und zu entwickeln.

• Verbesserung der Lebensqualität: Durch die Beratung soll die allgemeine Zufriedenheit und Lebensqualität der Klienten gesteigert werden.

• Konfliktlösung: Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten im privaten oder beruflichen Umfeld.

• Vorbeugung: Frühzeitige Intervention, um schwerwiegendere psychische Erkrankungen oder Probleme zu verhindern.

• Information und Bildung: Aufklärung über bestimmte psychologische Themen, Verhaltensweisen oder mögliche Strategien zur Problemlösung.

• Begleitung in Veränderungsprozessen: Unterstützung bei Übergängen im Leben, beispielsweise von der Schule ins Berufsleben, beim Eintritt in den Ruhestand oder bei der Geburt eines Kindes.

Die psychosoziale Lebensberatung zeichnet sich durch eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen aus und berücksichtigt dabei sowohl individuelle, soziale als auch gesellschaftliche Aspekte. Sie ist niederschwellig zugänglich und bietet eine wertvolle Anlaufstelle für Menschen die Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen suchen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Lebensberatung keine Therapie im medizinischen Sinn ist und keine Diagnosen stellt oder behandelt. Bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen sollte eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung in Anspruch genommen werden.

Wie arbeitet ein psychosozialer Berater, ein Lebensberater?

Ein Lebensberater (in Österreich oft im Kontext der Lebens- und Sozialberatung) hat die Aufgabe, Menschen in verschiedenen Lebenssituationen zu unterstützen und zu beraten. Die Arbeit eines Lebensberaters unterscheidet sich von der eines Psychotherapeuten oder Psychiaters darin, dass sie nicht auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen ausgerichtet ist, sondern darauf Personen in ihrer aktuellen Lebenssituation zu unterstützen und zu begleiten.

Hier eine Beschreibung der typischen Tätigkeiten und Aspekte der Arbeit eines Lebensberaters

• Beratungsgespräche führen: Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Einzel- oder Gruppengespräche, in denen der Klient seine Anliegen, Probleme oder Fragen vorbringen kann.

• Analyse der Lebenssituation: Gemeinsam mit dem Klienten versucht der Lebensberater die aktuelle Situation, mögliche Ursachen für Probleme und vorhandene Ressourcen zu analysieren.

• Zieldefinition: Gemeinsam mit dem Klienten werden Ziele definiert, die im Rahmen der Beratung erreicht werden sollen.

• Strategieentwicklung: Auf Basis der Analyse und Zieldefinition werden gemeinsam mit dem Klienten Strategien und Maßnahmen entwickelt, um diese Ziele zu erreichen.

• Vermittlung von Fachwissen: Je nach Anliegen des Klienten kann es notwendig sein, spezifisches Wissen oder Techniken zu vermitteln, z.B. Stressbewältigungstechniken, Kommunikationstechniken oder Entscheidungsfindungsstrategien.

• Ressourcenaktivierung: Ein zentrales Element der Lebensberatung ist die Stärkung und Mobilisierung der individuellen Ressourcen des Klienten. Es geht darum, bereits vorhandene Stärken und Fähigkeiten zu erkennen und diese gezielt einzusetzen.

• Begleitung bei Veränderungsprozessen: Lebensberater begleiten ihre Klienten bei anstehenden oder gewünschten Veränderungen, sei es im beruflichen oder privaten Kontext.

• Vorbeugung: Durch frühzeitige Intervention kann die Entwicklung von schwerwiegenderen Problemen oder Krisen oft vermieden werden.

• Vernetzung und Weitervermittlung: Wenn der Lebensberater erkennt, dass spezialisierte Hilfe benötigt wird, z.B. eine psychotherapeutische oder medizinische Behandlung, so wird er den Klienten an entsprechende Fachleute weitervermitteln.

• Weiterbildung und Supervision: Um die Qualität der Beratung sicherzustellen, ist es wichtig, dass Lebensberater regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen und Supervision in Anspruch nehmen.

Die Arbeit eines Lebensberaters erfordert eine hohe Empathie, gute kommunikative Fähigkeiten, ein fundiertes Fachwissen in den relevanten Bereichen, sowie die Fähigkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden und die eigene Arbeit zu reflektieren.

Die rechtliche Situation eines Lebensberaters in Österreich

Die rechtliche Situation eines Lebensberaters in Österreich ist durch das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung (kurz LSB) reguliert. Diese professionelle Beratungsform ist in Österreich gesetzlich verankert und von der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) klar definiert.

Hier einige Kernpunkte bezüglich der rechtlichen Situation eines Lebensberaters aus Sicht der Wirtschaftskammer Österreich:

• Gewerbeberechtigung: Um als Lebens- und Sozialberater tätig werden zu können, benötigt man eine Gewerbeberechtigung. Diese kann nach dem Abschluss einer entsprechenden Ausbildung und der erfolgreichen Ablegung einer Befähigungsprüfung erworben werden.

• Ausbildung: Die Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater ist gesetzlich geregelt. Sie umfasst in der Regel theoretische und praktische Inhalte sowie ein vorgeschriebenes Ausmaß an Supervision. Nach Abschluss der Ausbildung ist die Ablegung einer Befähigungsprüfung erforderlich.

• Abgrenzung zu anderen Berufen: Die Lebens- und Sozialberatung ist klar von anderen Berufen wie Psychotherapie, klinischer Psychologie oder Coaching abgegrenzt. Lebens- und Sozialberater dürfen keine therapeutische Tätigkeit ausüben und keine Diagnosen stellen.

• Berufspflichten: Lebens- und Sozialberater sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie haben die beruflichen und ethischen Standards ihres Berufsstandes einzuhalten und sich regelmäßig fortzubilden.

• Berufshaftpflichtversicherung: Lebens- und Sozialberater sind in der Regel dazu verpflichtet, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen, um sich gegen mögliche Schadensansprüche abzusichern.

• Berufsvertretung: Die Interessen der Lebens- und Sozialberater werden von der Fachgruppe der Gewerblichen Dienstleister innerhalb der WKO vertreten. Diese bietet ihren Mitgliedern verschiedene Dienstleistungen an, darunter Information, Beratung und Weiterbildung.

• Weiterentwicklung des Berufsstandes: Die WKO setzt sich für die Weiterentwicklung des Berufsstandes der Lebens- und Sozialberater ein und fördert Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie die Vernetzung der Berater untereinander.

Diese kurze Übersicht soll einen groben Einblick in die rechtliche Situation der Lebens- und Sozialberater in Österreich geben. Für detaillierte Informationen und aktuelle rechtliche Bestimmungen ist es sinnvoll, direkt die offiziellen Informationsquellen der Wirtschaftskammer Österreich oder entsprechende Fachverbände zu konsultieren.

https://www.lebensberater.at/
https://www.lebensberater.at/psychosoziale-beratung/einzelpersonen-paare-und-familien